Flüchten will ich in deine Arme, brauche Wärme. Laufe durch die Gegend, suche dich, weil hier bei mir alles so schwer ist.
Schwer auszuhalten, schwer weiterzumachen, weil es das, was ich tragen kann, schon längst übersteigt und ich dennoch weitermachen muss, täglich, so als wäre nichts gewesen, als fiele mir nichts leichter als hier zu sein und zu leuchten.
Flüchten will ich, in Arme, die mich halten, wenigstens einen Moment alles vergessen lassen, was auf mich eindrängt
Aufnehmen möchte ich, liebevolle Gesten. Gebende Augenblicke, mich genährt fühlen, annehmen dürfen, anstatt immer nur zu geben,
in diesem tobenden Sturm, der so lange währt und dessen Ende nicht abzusehen ist.
Jetzte stehe ich da, im Auge des Sturms, scheinbar ruhig, doch innerlich bebend, weil sich alles ändert. Zitternd vor Angst, vor dem, was kommen mag. Kann ich das tragen?
Was gibt mir Halt? Was lässt mich vertrauen? Wo kann ich mich fallen lassen? Nur einen Moment, um aufzutanken, um zu entspannen. Ich möchte flüchten. Ans Meer, auf eine Wiese, am liebsten in Arme, die mich halten und mir bedeuten: Alles wird gut.
Doch es gibt keine Fluchtmöglichkeit. Dieses Mal nicht. Ich kann nicht weg. Deine Arme sind verschlossen. So bleibe ich bei mir. Und lerne anzukommen statt wegzulaufen. Auszuhalten anstatt Neues zu beginnen. Zuhause in mir zu finden anstatt in anderen. Bei mir zu bleiben anstatt zu anderen zu flüchten. Aus eigener Kraft alles zu schaffen. Schöne Worte. Gern genommenes, spirituelles Geschwafel. Ein Zustand verdammt schwer auszuhalten.