Ausgestiegen

Das, was mich am meisten ratlos-traurig macht

und wütend zugleich

mich fragend hinterlässt

meine Selbstzweifel zum Nagen bringt

mich an meine uralten Verletzungen der Kindheit erinnert

Schmerzhaft und schneidend

ist dieses Aus-dem-Kontakt-Gehen.

Ohne Gründe, ohne Abschied

einfach mal so aussteigen

Von der Bildfläche verschwinden

wenn ich Verbindung am nötigsten brauche

wenn ich Umarmungen bräuchte oder wenigstens ein Zuhöhr-Ohr

wenn das Leben mir zu viel ist und ich mich mitteilen möchte

das teilen, was mein Herz so schwer macht

dann weg zu sein

das tut weh und noch mehr

Es nimmt mir die Chance, mich zu spiegeln, mich wahrzunehmen

zu schauen, zu reflektieren: Was mache ich falsch

In meinen eigenen Sud kochend

kann ich keine klaren Erkenntnisse finden

dazu brauche ich das Zähmen der hochgeschlagenen Wellen meines inneren Meeres

Dazu braucht es Klarheit und Fragen, die ich mir selbst nicht stellen würde

weil ich genau diese Fragen fürchte und den Mut nicht habe

an diesen wunden Punkte zu blicken

Ich habe keine Lust mehr, immer die zu sein, die in Verbindung geht

irgendwann verbietet es die Achtung vor mir selbst

Wieder und wieder und wieder anzukriechen

und in den Kontakt zu gehen, der abgebrochen war

fröhlich die Bruchstelle zu kitten

dabei spürend, wie gut es uns beiden tut

Dieser Rückzug, dieses Aussteigen

Setzt mich herab

lässt mich fühlen

als wäre ich unsichtbar

Unwichtig

Nicht mal eine Whats App wert oder ein Gespräch

Dieses Gefühl möchte ich nicht mehr fühlen

Deswegen

steige ich aus

aus dem Kontaktwollen

aus dem Verbindenwollen

Wenn du etwas willst

Stelle dich doch auch mal diesen Hürden

und finde dich auf der anderen Seite dieses Spiels

Und wenn du jetzt in diesem so modernen Klugscheißerton sagst:

„Das muss aber etwas mit dir zu tun haben“

dann sage ich: Ja, ich bin bereit hinzuschauen

aber ohne ein Spiegeln und Reflektieren von dir

kann ich es nicht sehen

So wie du

übrigens auch

deine Defizite nicht

erkennen kannst,

die dich immer wieder zum Aussteigen bewegen.

Traust du dich denn, da hinzuschauen?

Komm, beende dieses Spiel

sei verbindlich

überwinde Hürden

heile das Verletzte in dir,

das wieder und wieder wegläuft vor Nähe, Innigkeit, Kontakt

Problemen, Anderssein, Widerspruch

geh in die Verbindung

und lass uns hinschauen

Was es ist, das uns trennt

in mir

und in dir

es ist nur in unseren Köpfen

im Herzen sind wir sowieso verbunden

immer

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Kategorie Spirituelle Lyrik

Das bin ich: Schamane und Heiler sind große Worte für Qualitäten, die jeder in sich trägt. Keines davon erscheint mir ein passender Begriff oder gar ein passendes Bild, denn eigentlich ist der Gedanke vermessen, dass man andere heilen kann. Was ich aber kann, ist dir Raum geben für deine Themen, dir passende Fragen stellen und Prozesse in Gang bringen. Das ist, was ich tue, egal, ob ich als Buchautorin, Kräuterfrau oder Tierheilpraktikerin arbeite oder einfach nur mit dir einen Tee trinke. Mehr über mich findet Ihr auf auf meinem Reiseblog www.indigo-blau.de

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