Es blüht noch immer – das Johanniskraut. Ich habe noch ganz viel davon in meinem Garten und deswegen gibt es jetzt auch eine Kräuterbeschreibung, obwohl es ja eigentlich zur Zeit des Johannistags (24. Juni) geerntet werden soll. Wer es anfässt, bekommt schnell rote Finger und es färbt auch Öle ruckzuck rot. Aufgrund dieser Eigenschaft wurde es einst auch als Hexenkraut bezeichnet. Rot ist traditionell die Farbe des Schutzes und so wundert es nicht, dass man einst Kränze auf den Kopf getragen hat, um sich vor bösen Geistern zu schützen oder Kränze und Sträuße an Türen und Fenster gehängt hat aus eben diesem Grund. Es durfte damals bei keinem Sonnenwendritual fehlen – denn es blüt eben genau zu dieser Zeit.
Noch heute schätzt man dieses Kraut in der Naturheilkunde – allerdings eher für die Nerven. Schon Hildegard von Bingen bezeichnete es aus „Arnica für die Nerven“ und egal, ob homöopathisch oder als Tee, Johanniskraut zeigt eine starke Wirkung auf die Nerven und die Stimmung. In der lichtarmen Zeit trinken es viele Menschen als Stimmungsaufheller, denn es stimuliert die Neurotransmitter im Gehirn und sorgt so für ein leichtes Hochgefühl und gute Laune trotz Nebelwetter. Johanniskraut hat entzündungshemmende Wirkung, wirkt blutverbessernd, beruhigend und lindert Schmerzen.
Johanniskraut als Kompresse
Als Kompresse aufgelegt, hilft es bei Gelenkschmerzen und wirkt auch auf Blase und Eierstock. Magenprobleme, Krämpfe im Unterleid, Zittern. Sehr gut ist es als Öl, es hilft gut bei Verbrennungen wie etwa Sonnenbrand oder entspannt herrlich bei Massagen. Auch bei hormonellen Problemen etwa während Menstruation oder Wechseljahren, unterstützt es den Körper. Als Tinktur wirkt es verdauungsfördernd und reguliert zu hohen Blutdruck.
Das Kraut aber hat zum einen starke Wirkung auf die Leber und ihre Entgiftung und kann die Wirkung von Medikamenten, auch Antibabypillen, herabsetzen. Außerdem ist es in der Schwangerschaft kontraidiziert, da es das Embryo abstoßen kann.
Bei Pferden kann zu viel Johanniskraut im Futter Headshaking-Syndrome auslösen.
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