Ostern oder auch Ostara war schon lange vor der Christanisierung ein wichtiges Fest in unserem Kulturrraum. Welche Bedeutung hat dieses Fest, welche seine vielen Symboliken? Und welche Rituale stehen Ostern auf der Tagesordnung?
Ostern: Bedeutung des Hasen
Wer genau hinschaut, hat ihn gesehen: Im Vollmond war ein Hase zu erkennen, seine langen Ohren und sogar sein gebogener Körper. Diesen Hasen haben nicht nur die Buddhisten schon im Mond erkannt und daraus die Legende „Vom Buddha und dem Hasen“ entstehen lassen, sondern der Hase spielt auch in unserer Kultur eine große Rolle, vor allem in diesen Tagen als Osterhase. Landläufig und etwas flapsig wird er als Fruchtbarkeitssymbol begründet, das ist wohl etwas flach, denn der Hase ist hat viel tiefere Qualitäten als nur seine starke Vermehrungskraft. Er ist ein sehr liebevolles, aufmerksames Wesen, das sehr sanft und einfühlsam ist und so wundert es nicht, dass er in der Antike zum Symbol für Jesus Christus wurde, der ebenfalls mit Sanftmut uns Einfühlvermögen die Menschen beeindruckt hat. Zudem passt in die christliche Symbolik der Hase auch als Symbol für die Fülle, die sich nach den kargen sieben Wochen Fastenzeit zeigt, wie das Leben, das nun in vollen Zügen und auf sehr sinnliche Weise genossen werden kann. Lebensfreude pur erstrahlt um uns herum.
Ostern: Bedeutung der Ostereier
Das Ei ist eines der faszinierensten Schöpfungen unserer Welt. Es ist so zerbrechlich und trägt dennoch eine derart große Kraft in sich. Es scheint so kalt und tot zu sein, strotzt aber voller Leben. Das Ei gehört einfach zu Ostern, und das nicht erst seit der Christianisierung. Das Ei war schon bei den Kelten und anderen Urvölkern hier im Norden das Symbol der Fruchtbarkeit und des Neubeginns. Und es gäbe wohl auch kein passenderes Symbol für diese Zeit: Der kalte, starre Winter geht, der uns gezwungen hat, uns nach innen zu richten, uns zurückzuziehen und einmal Bilanz zu ziehen, wohin es denn gehen soll im Leben. Nun sind die dunklen Tage vorüber und das Neue, Junge, Lebensfrohe kann schlüpfen. Dazu muss das Neue aber zunächst die Schale zerbrechen, denn nur wenn das Alte wirklich geht, kann das Neue zum Leben erwachen, während das Alte den Boden dafür bereiten kann. Übrigens ganz so wie in der Ostergeschichte um Jesus, der sich hingab, um die Welt zu retten.
Aus diesem Grund sind Ostereier bis heute ein wichtiges Symbol geblieben, obwohl sie aus den keltisch-ursprünglichen Naturreligionen stammen. Selbstverständlich echte Eier, ausgeblasen, liebevoll angemalt oder nachgemacht aus Naturmaterialien. Dass Plastikeier kein gutes Symbol für Fruchtbarkeit und Verbundenheit und Neuanfang sind, versteht sich fast von selbst, denn erstens kann man ihre Schale kaum knacken, zweitens setzen sie im Verrotten keine Nährstoffe frei, aus denen Neues wachsen kann und drittens tragen sie kein Leben in sich. Also gehören zum Osterfest einfach echte Eier. Am besten rot gefärbt, denn Rot ist die Farbe des Lebens und von jeher auch die Farbe der Ostereier. Wenn man nun Ostereier im Garten versteckt, ist das auch immer ein Wünschen von Fruchtbarkeit und Fülle für die Person, der man es versteckt.
Der Hintergrund von Ostern/Ostara
Ostern oder Ostara, wie dieses Fest auch genannt wird, hat einen viel älteren Hintergrund als die Geschichte um den Tod und die Auferstehung von Jesus Christus. Und doch ist die Geschichte ein schönes Symbol zu Ostern, denn oftmals müssen wir auch eine alte Schale ablegen, Altes gehen lassen, um Neues zum Keimen zu bringen. Die Selbsterneuerungskräfte, das Vertrauen in den uralten Zyklus des Lebens – das ist Ostern. Das Fest der Rückkehr des Lichtes, in der die Schöpferkraft siegt, wir neue Möglichkeiten entdecken, wieder ins Außen gehen, die Geburt des Neuen feiern. Früher wurde Ostara zur Tag-und-Nachtgleiche geiefert, als Frühlingsanfangsfest. Und noch heute steht es eng mit dem Mond in Zusammenhang, übrigens als einziges, christliches Fest. Vielleicht auch deswegen, weil es zu den wichtigsten Festen im Jahreskreis gehörte.
Rituale für Ostern
Es gibt viele Möglichkeiten, Ostern jenseits der gängigen Traditionen zu feiern. Das Hauptthema des Tages ist dabei das Abstreifen des Alten, Verkrustungen lösen, Neues säen, Pläne schmieden, Frühjahrsputz, Fruchtbarkeit feiern, Pläne in die Tat umsetzen, indem man jetzt den Samen für das Neue legt. Einige Möglichkeiten:
- Osterwasser holen: Am Morgen des Ostersonntags wurde Osterwasser aus Quellen und Bächen geholt, es gilt als heilkräftig.
- Eier färben: Die Tradition gefärbte Eier zu Ostern zu verschenken, ist uralt und gab es schon vor den christlichen Religionen. Das Ei als Symbol der Fruchtbarkeit gehört einfach zum Osterfest dazu
- Samen aussäen und bewusst schauen: Was will ich für neue Qualitäten in meinem Leben haben?
- Feuer: Das Osterfeuer ist bis heute ein uraltes, heidnisches Ritual, in manchen Gegenden werden sogar Osterräder brennend die Hänge hinabgerollt. Die lodernden Flammen verkünden dei Rückkehr des Lichts und der Wärme.
- Durch das Tor des grauen, kalten, starren Winters in den Frühling gehen, eigene Verkrustungen durchbrechen
- Lebenslust und Freude: Man muss nicht immer große, heilige Rituale feiern, manchmal ist es auch ein wunderschönes Ritual, mit Nachbarn, Freunden und der Familie einfach ein Fest der Freude zu feiern, mit gutem Essen und einer schönen Stimmung und Kerzen als Symbol des Feuers.
Wenn du mehr Zeit hast, dann höre dir doch meine Meditation zum Thema an:
Mehr davon
Hallo und ein gutes neues Jahr 2021 an die Unbekannter Weisen.
Das scheint ein höchst interessantes
Thema zu sein.
Also zurück auf Null und aufarbeiten und fehlende Puzzleteile einbauen.
Naja, so oder so ähnlich habe ich mir das vorgestellt.
Was sollen wir glauben und wohin soll die Reise hingehen?
Da gibt es viele Fragen, die verborgen sins, oder doch so nah?
Lieben Gruß
Stefan Zeiger