Goldene Tränen

Sie fließen einfach raus deine Tränen, weil dich etwas im Inneren so erschüttert und berührt hat. Du kannst gar nicht anders als weinen. Voller Schmerzen gibst du Tränen und Trauer nach. Trauerst um das, was war und viel schlimmer um das, was nicht war. Um die Möglichkeiten, die es gegeben hätte. Weinst es heraus, bis alles in dir bebt.

Irgendwann kommt der Punkt, an dem du nicht mehr um das weinst, was du grade verloren hast, sondern die Schmerzen deiner Kindheit spürst. Ganz zart rührt sich das Kleine in dir und zeigt dir seine Trauer. Nimm es in den Arm. Halte es. Schau hin. Spitze die Ohren. Lausche dem kaum Vernehmbaren. Hebe den Schleier der Trauer ein wenig und erkenne: Deine Wunde ist eine alte. Eine Verletzung aus Kindertagen. Etwas, was so schlimm war. dass du dich verschlossen hast. Um soetwas nie wieder zu fühlen. Du bist erstarrt, hart geworden.

Du hast dich abgekoppelt von dir. Hast dich im Fühlen beschnitten, dich selbst beschränkt und etwas eingefroren. Hast dein Vertrauen in Kontrolle ist besser verwandelt. Und dich erwachsen gefühlt. Unangreifbar. Damit hast du auch ein Stück von dir eingemauert. Aufgegeben. Verloren auf dem Weg. Nun sitzt du hier in bebendem Weinen. Diese Tränen sind nicht einfach Tränen.  Es sind goldene Tränen. Sie heilen deine alten Wunden, reißen die Schleier der Zeit fort, wenn du sie lässt. Sie bringen deine Wände und Mauern zum Einstürzen mit der Kraft ihres Wassers, schmelzen Härte und führen dich sanft ins Spüren. Unter der Trauer liegt deine Essenz. Dein Vertrauen. Dein Fühlen. Dein strahlendes Du.

Weine, bebe. Um Vereistes zu schmelzen. Um dich zu spüren Und deine Seelenessenz zu finden. Und irgendwann hört es auf. Du hast Schleier weggeheult, dich freigespült, Verhärtungen begossen. Kannst du es hören? Unter deinen Tränen tönt dieses uralte Lied deiner Kindheit, deiner Seele, das von Vertrauen, Fühlen und Liebe singt.

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Kategorie Spirituelle Lyrik

Das bin ich: Schamane und Heiler sind große Worte für Qualitäten, die jeder in sich trägt. Keines davon erscheint mir ein passender Begriff oder gar ein passendes Bild, denn eigentlich ist der Gedanke vermessen, dass man andere heilen kann. Was ich aber kann, ist dir Raum geben für deine Themen, dir passende Fragen stellen und Prozesse in Gang bringen. Das ist, was ich tue, egal, ob ich als Buchautorin, Kräuterfrau oder Tierheilpraktikerin arbeite oder einfach nur mit dir einen Tee trinke. Mehr über mich findet Ihr auf auf meinem Reiseblog www.indigo-blau.de

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3 Comments
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Frank Gülden
4 Jahre zuvor

Hmm…

Mal hilft mir weinen und doch…

Das hier hab´ ich 2018 geschrieben:

Irgendwie
Es hat mich geweint.
Ganz plötzlich.
Zwei, drei Tränen.
Sie wußten nicht wohin.
Da war kein Grund.
Jedenfalls kein wirklicher.
Keiner, der Halt gibt.
Es kam einfach so.
Es gibt so viele Antworten.
Und keine.
Kloß im Herz.
Immer wieder einmal, ein paar Tränen.
Zwecklos.
Ohne Grund.
Kein Gegenüber.
Keine Resonanz.
Punkt.

Frank Gülden
4 Jahre zuvor
Reply to  Andrea Lammert

Liebe Andrea,

es gibt viele Tränen, hilfreiche und weniger hilfreiche; die weniger hilfreichen sind für mich oft so wie zu wenig Regen bei zu großer Trockenheit, und oft nur, weil wir uns Sonne wünschen…

Ich habe viele Facetten, schöne und unschöne; doch das bin ich eben.

Immerhin verstehe ich Humor; manchmal ist das die einzige Entschuldigung für so vieles.

Liebe Grüße,
Frank