Heute ist der perfekte Tag für eine Kräutersuppe: Am Gründonnerstag wurde traditionell eine Kräutersuppe gekocht. Schon die Germanen wussten um die Kraft dieser grünen Neune, denn neun Kräuter kommen in die Gründonnerstagssuppe. Schon unsere Vorfahren wussten, dass jetzt die Kräuter der Erde am kraftvollsten sind. Die frischen Triebe von Löwenzahn, Giersch und Gundermann sind wahre Kraftpakete und haben es in sich: Sie sind reich an Mineralien und Vitaminen, vertreiben die Müdigkeit des Winters und bringen unsere Körperabwehr auf Trab.
Neun Kräuter für die Gründonnerstagssuppe
Diese Suppe gehörte einst zum Ostarafest wie das Feuer und der Tanz, doch heute ist sie etwas in Vergessenheit geraten. Sie bestand aus drei mal drei Kräutern, dazu gehörten Brennnessel, Bärlauch, Löwenzahn. Gundermann, Gänseblümchen, Sauerampfer, Spitzwegerich, Schafgarbe und Giersch. Wichtig war es auf die Zahl neun bei den Kräuterzutaten zu kommen, eben drei mal drei, denn drei ist eine magische Zahl. Sie steht für Trios wie „Geburt, Leben und Tod“, „Körper, Geist und Seele“ oder auch „Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft.“ Sie gilt als Zahl der Weiblichkeit und der Hexen. Und für eine solche Hexensuppe ist es klar, dass es dann genau dreimal drei Kräuter braucht.
Falls ein Kraut mal fehlte, wurde es eben durch ein anderes, etwa Frauenmantel, Vogelmiere oder Huflattich ersetzt. Es ist immer auch abhängig davon, in welcher Region man wohnt und was sich schon am Boden zeigt und sprießt, schließlich ist Ostern ja jedes Jahr zu einer anderen Zeit. Wichtig ist bei einer solch rituellen Suppe, die Kräuter nicht einfach abzurupfen, sondern rituell zu pflücken. Das heißt: Sie werden der Natur achtsam entnommen, nicht zu viel von einer Stelle, sondern so, dass die Pflanze weiterwachsen kann. Außerdem sollte man der Natur etwas dalassen, das kann ein Lied, ein Gebet oder etwas Reis als Opfergabe sein.
Gründonnerstags-Kräutersuppe: Das Rezept
Je eine handvoll Kräuter wie:
- Gundermann
- Vogelmiere
- Giersch
- Bärlauch
- Wegerich
- Brennnesseln
- Sauerampfer
- Schafgarbe
- Frauenmantel
- Löwenzahn
- Beifuß
- Brunnenkresse
- Scharbockskraut
- Knoblauchrauke
- Gänseblümchen
Außerdem: 2 Kartoffeln (noch besser schmeckt es mit 2 Pastinakenwurzeln), 1 Zwiebel, Öl, Salz, Pfeffer und evtl. Sahne
Die geschälte Kartoffel wird in Würfel geschnitten und mit der ebenfalls feingehackten Zwiebel angebraten. Das Gemüse wird mit Wasser (am besten Quellwasser) abgelöscht und anschließend püriert. Die Wildkräuter werden feingehackt und mit einem Pürierstab in die sämige Suppe püriert. Auf keinen Fall aufkochen, damit verschwinden wertvolle Vitamine. Mit Salz, Pfeffer und evtl. Sahne abschmecken und mit ausgerupften, gelben Löwenzahnblütenblättern und Gänseblümchen dekorieren!
GUTEN RUTSCH
Danke, dir auch