Das geliehene Buch

Bringst zu meinem Ehrentag mir das Buch ins Haus, rangierst damit eine Chance aus. Eine Gemeinheits ist’s obendrein – musste die Rückgabe ausgerechnet an meinem Geburtstag sein?

Ich kann nicht mehr als Weinen, denn es ist auch Ausdruck deines Neinen. Wie kann man, wenn man sich für so sensibel hält, ein Geschenk verteilen, das die Seele des anderen tieftraurig quält? Wo bleibt dein Einfühlungsvermögen? Mir schwant, das kannst du wohl nur selbst dir geben. Am Ehrentag stehen Verwöhnen an und Freude machen auf dem Plan. Sei es drum, gelaufen ist das einfach dumm. Meine Tränen lass ich fließen, statt Sekt eben mit Trauer den Geburtstag begießen. Danke Mann. Ich kann grad nichts dafür, am liebsten nennen würd ich dich Trampeltier.

Ich zweifle an Liebe, an deinen heeren Absichten. Es sind die Taten, in denen sich die Zeichen des Charakters verdichten. Wo hast du verwöhnt, was du liebst? Hast du dir mal überlegt, wo du geizt anstatt gibst? Oder warst du zu beschäftigt mit dir, deinem Ego-Trieb?

Das Buch hatte die Kraft, deine Seele zu genesen, eine Reise wärs gewesen, tief ins Herz und all dem Schwarzen, Verletzten, doch dein Nein sagt, du wirst es nicht lesen, dich widersetzen. Es war der Schlüssel zu mir, meiner Medizin, meiner Magie, meiner Seele, doch du setzt lieber fort Selbstbestrafung und Rumgequäle. Gehst in Resonanz mit schädlichen Strukturen ganz, vergiftest den klaren Blick lieber schnell mit Politik. Auf den Schritt vor folgen drei zurück, verlierst dich dabei selbst, Stück um Stück.

Mit welchem Recht prangerst du anderer Menschen Fehler an?

Lenk dich nicht am mit solchem Kram. Fang zu räumen bei dir selber an, anstatt zu klagen über Unterdrückung im Außen.

Es ist nicht das Außen, will ich sagen, hätte ich gern geschrien, deswegen hab ich dir einst das Buch geliehen. Es wäre der Versuch, deine Reise nach innen zu beginnen. Und nun? Wirst du auch darüber nur nachsinnen anstatt zu tun.

Leben muss man vorwärts leben anstatt im Rückwärtsgang, alles andere macht doch krank.

Ach wie gern hätte ich mit dir über das Buch gesprochen, Bewusstsein erhöht, Samen der Erkenntnis gesät. Man kann niemanden zwingen, ins kalte Wasser zu springen. Nun ist alles dunkel. Ich bin wieder frei, werd‘s noch mal lesen, dabei wird meine Seele aus sich selbst heraus genesen. Denn deine Schwere, deine Schwärze, sind mit dir gegangen und unbefangen weht Freiheit einen frischen Wind um mein Herze. Leichtigkeit zieht ein, Migräne muss nicht mehr sein. Hört die Seele nicht, bald der Körper spricht. Haben möcht ich dich nicht, erst jetzt wird mir klar, wie belastet mein System mit deiner Verzagtheit war.

Und so fang ich zu stöbern an, in meines Buches Bann. Schade, hättest du es bloß gelesen, Dunkelheit wäre sicher bald weg gewesen. So ist es mit Heilung, allein die Hand kann sie reichen, Wege weisen, gehen musst du selbst oder eben ignorieren alle Zeichen.

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Kategorie Spirituelle Lyrik

Das bin ich: Schamane und Heiler sind große Worte für Qualitäten, die jeder in sich trägt. Keines davon erscheint mir ein passender Begriff oder gar ein passendes Bild, denn eigentlich ist der Gedanke vermessen, dass man andere heilen kann. Was ich aber kann, ist dir Raum geben für deine Themen, dir passende Fragen stellen und Prozesse in Gang bringen. Das ist, was ich tue, egal, ob ich als Buchautorin, Kräuterfrau oder Tierheilpraktikerin arbeite oder einfach nur mit dir einen Tee trinke. Mehr über mich findet Ihr auf auf meinem Reiseblog www.indigo-blau.de

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