Der Oktober, unser zehnter Monat, fordert uns auf, uns auf bestimmte Qualitäten zu besinnen. Uns unserer Ernte bewusst zu sein, aber auch Kräfte zu sammeln.
Bei dem Wort Oktober kommt oft das Attribut golden in den Sinn: Goldener Oktober. Es ist der Monat, der die Blätter an den Bäumen noch einmal aufleuchten lässt, bevor sie elegant auf den Boden segeln, um sich dort mit dem Mutterboden zu vereinigen und schon bald selbst ein Teil der Erdschicht zu sein. Die goldenen Blätter vergehen und werden zum Nährboden für Neues, ein schönes Sinnbild.
Der kleine Frühling
Auch wenn sich die Laubfärbung inzwischen mehr und mehr in den November verlegt und unsere Bäume im Oktober oftmals noch grün statt golden sind, bleibt es mythologisch der Monat des zweiten Frühlings. Der Herbst gilt ja auch als kleiner Frühling. Wer sich jetzt in der Natur umsieht, wird eine Farbenfreude finden, wie sie der Sommer kaum hervorbringen kann: Rot und gelb sind die beherrschenden Farben, sie sind der Leidenschaft und der Fülle zugeordnet. Und auch das passt, denn Fülle umgibt uns im Oktober, weil die reiche Ernte eingefahren ist und Herbstrituale gefeiert werden.
Es ist ein Monat. der uns Düfte beschert. Auch der Frühling duftet, sein Duft ist leicht und blumig. Oktoberduft ist schwer und würzig. Er erdet uns. Während der Frühlingsduft uns Flügel verleiht und uns hilft, Luftschlösser zu bauen, hilft uns der Oktoberduft, von den Ausflügen ins Himmelreich wieder zurück zu unseren Wurzeln zu finden.
Für den Winter rüsten
Wenn wir mit dem Jahreskreis der Natur gehen, haben wir nun unsere Speicher voll und rüsten uns für den harten Winter. Wir sammeln Nährendes, Lichtvolles, um es durch diese dunkle Jahreszeit zu schaffen, die nun beginnt. Auch das ist unsere Aufgabe im Oktober.
Der Oktober ist auch der Monat, in dem es erstmals nach den lauen, langen Sommernächten scheint, als hätte jemand die Uhr schneller gedreht, denn plötzlich wird uns schmerzlich bewusst, wie kurz die Tage sind und wie lang die Nächte. Es ist der Monat, in dem der Frost oftmals seine ersten Boten in Form von leichtem Raureif schickt.
Das ist nicht nur in der Natur so, sondern auch in uns Menschen. Während wir im Sommer nach außen orientiert sind, sehr kommunikativ, oft auch Partys feiern, kehren wir nun mehr und mehr zu uns zurück, ziehen uns in den Kreis der Familie zurück und besinnen uns. So jedenfalls ist es gedacht.
Unbewusstes tritt nach oben
Im Oktober zeigt die Natur Erstaunliches – und bereitet Analogien, zu dem, was auch in uns passiert. Oftmals bleibt dieses allerdings unbemerkt, zu laut, zu hektisch, zu voll ist unsere Welt mit Technik, Ablenkungen und aufmerksamkeitsfordernden Medien. Es gibt wohl keinen Monat, der den Untergrund, das Unbemerkte, so hochkommen lässt, wie die Oktober, vor allem gegen Ende des Monats, wenn er in den November übergeht. Im Oktober zeigt sich das geheime Leben im Untergrund, es schießen Pilze aus dem Boden und zeigen in ihrer Formen- und Farbvielfalt die unendlich vielen Möglichkeiten dieser Welt. Manche sind ungenießbar, wie auch so manches in unserem eigenen Inneren, manches sogar giftig (auch das kennen wir aus unserem eigenen Inneren, möglicherweise auch aus toxischen Beziehungen), manches labt, nährt oder berauscht uns sogar.
Nicht nur die Pilze sind ein schönes Symbol, sondern auch die feuchten Spinnweben, die in diesem Monat oft in Wiesen und Wäldern hängen. Vorher werden die Netze gerne übersehen oder spannen sich fast unsichtbar über die Wege, die aufkommende Feuchtigkeit lässt sie zutage treten. Die Netze zeigen uns, wie sehr wir miteinander verwoben sind. Auch unser eigenes Netzwerk, sei es die Familie, die Freunde oder aber Kollegen, wird jetzt mehr und mehr sichtbar und bedeutsam, denn es ist unser innerer Kreis, auf den wir uns jetzt besinnen, wenn wir unsere Reise ins Innere antreten, zu der die dunkle Jahreszeit einlädt.
Mit dem Sturm loslassen
Der Oktober ist der Monat des Zwielichts, Lichtstahlen werden dank kleiner Nebelschwaden in den Wäldern fast greifbar, vor allem im Wald kann es jetzt auch tagsüber ordentlich dunkel sein. Doch meistens bemerken wir das gar nicht, denn der Oktober bringt noch eine weitere Qualität mit sich: Die Stürme. Was im September nicht von selbst vom Baum plumpsen durfte, wird nun geschüttelt und gebogen, so dass es einfach kein Halten mehr gibt. Die Dinge fallen dorthin, wo sie hinsollen. Der Baum kann nichts mehr festhalten, er muss loslassen. Die Kraft wird zurück in den Stamm und in die Wurzeln gezogen.
Und so wundert es nicht, dass unsere Wurzeln nun verstärkt Thema werden. Vor allem aber zum Samhain, auch als Halloween bekannt, besinnen wir uns unseren Ahnen. Was die christliche Kirche als Allerseelen am 1. November mit Kerzen auf den Gräbern oder bunten Festen auf Friedhöfen feiert, beginnt schon am Abend zuvor. Samhain, Halloween, ist ein schöner Anlass, uns unserer Ahnen zu besinnen, vielleicht in alten Fotos zu kramen und uns bewusst zu werden, welche Geschenke sie uns mitgegeben haben.
Eine schöne Zeit also, eine Zeit der Besinnung, der Achtsamkeit mit sich selbst, eine Zeit der Stürme und des leichten Fröstelns, das uns einlädt, uns zusammenzuziehen. Und eine Zeit der bunten Farben, bevor der November kommt, eine Nacht, die wir übrigens mit Samhain feiern.
Oktoberkräfte nutzen und feiern
Der Oktober bietet sich an für
- Rituale, um unsere inneren Speicher noch einmal aufzutanken, bevor der Winter kommt
- Licht zu tanken, lange Spaziergänge zu unternehmen
- Sich auf seinen Ahnen zu besinnen
- Sich seiner reichen Ernte bewusst zu werden
- Nährende Elemente in den feinstofflichen Speicher zu packen und sich von den toxischen zu trennen
3. Oktober: Tag der Deutschen Einheit: Ein schöner Anlass, um sich selbst einmal zu fragen, wo man selbst im vergangenen Jahr das Gefühl hatte, etwas zurückgewonnen zu haben oder sich mit gewissen Qualitäten wieder vereinigt. Es ist ein Tag, an dem Freude in der Luft liegt. Es ist aber auch ein guter Tag, um Franz von Assisi zu gedenken, der am 3. Oktober 1226 gestorben ist.
11. Oktober: Tag der Göttin Demeter, es ist auch ein Anlass, für die Ernte zu danken, die man bekommen hat
31. Oktober: Samhain, das Fest der Ahnen. Dazu gibt es viele Rituale, auf jeden Fall wäre es heute wichtig, sich derer zu besinnen, die uns vorangegangen sind. Feuer entzünden oder Kerzen aufzustellen, ist immer eine gute Idee an diesem Tag.
Hallo, liebe Andrea,
.. hab‘ wiedermal bei Dir reingeschaut. Schöne, goldige Oktoberworte!!
Ja, ein herausforderndes Jahr, dieses Jahr. Für Jeden auf seine Weise.
Meine Gedanken mit Dir: ..WE im Eulenhof + .. und die vielen Glühwürmchen bei dir im Garten !! , fällt mir grade wieder ein.
Mir gehts gut, ..meine ‚Schöpferkraft’wächst. Doch jetzt grade mache ich auch etwas Pause u genieße den schönen Oktober!
Und nachher gibts bei mir Linsensuppe, Hmh.
Liebe Gr aus nach wie vor Wob
Beate .. und weiterhin alles Gute
Liebe Bea,
oh wie schön, ein Lebenszeichen, ich freu mich so! Die Erinnerungen sind schöne und ich hoffe, dass es dir gut geht und du eine schöne Zeit hast.
Alles Gute nach WOB
Andrea